Mögliche Anhaltspunkte für eine Kindeswohlgefährdung

Es gibt verschiedene Anzeichen, die darauf hindeuten, dass es einem Kind nicht gut geht. Das kann durch Vernachlässigung und/oder Gewalt verursacht worden sein. Es kann aber auch ganz andere Gründe dafür geben.

Dies gilt es in jedem Fall mitzubedenken und abzuklären, wenn Sie Symptome bemerken und eine Gefährdung des Kindeswohls vermuten.

  • Untergewicht
  • vermindertes Wachstum
  • Rückstände in der körperlichen Entwicklung
  • hohe Anfälligkeit für Infekte
  • unversorgte Krankheiten und unzureichende Körperhygiene

... können auf Vernachlässigung hinweisen.

  • Hämatome an ungewöhnlichen Stellen
  • Brandwunden
  • Knochenbrüche, die sich Kinder nicht selbst (z. B. durch einen Sturz) zugefügt haben können

... können Hinweise auf körperliche Gewalt sein.

  • Verletzungen im genitalen, analen oder oralen Bereich
  • sowie Geschlechtskrankheiten

... können Anzeichen sexualisierter Gewalt sein.

Auch psychosomatische Probleme wie

  • diffuse Schmerzzustände
  • Schlafstörungen
  • Einnässen
  • Selbstverletzungen
  • oder Essstörungen

... können darauf hindeuten, dass es einem Kind nicht gut geht.

Auch auf psychischer Ebene gibt es verschiedene Anzeichen, dass es Kindern nicht gut geht. Dazu gehören:

  • Selbstunsicherheit
  • Angst
  • Unruhe
  • Aggressionen
  • Depressionen
  • extreme Scham- und Schuldgefühle
  • distanzloses Verhalten

Wenn ein Kind kognitive Probleme hat, kann das ebenfalls darauf hindeuten, dass es dem Mädchen oder Jungen nicht gut geht. Das sind etwa:

  • Sprachstörungen (z. B. Schwierigkeiten, Gehörtes, Gesehenes, Erlebtes sprachlich wiederzugeben bzw. Sprachbotschaften zu entschlüsseln)
  • Konzentrationsschwierigkeiten
  • Wahrnehmungsstörungen
  • bis hin zu einer Lernbehinderung

Kinder, die Gewalt und Vernachlässigung erfahren, müssen viel Energie und Aufmerksamkeit darauf verwenden, damit umzugehen. Ihr kindlicher Forschungsdrang, ihr Interesse, unbekannte Welten zu erkunden und Neues auszuprobieren, kann dadurch eingeschränkt sein. Und das wiederum kann dazu führen, dass das Lernen insgesamt verzögert bzw. behindert wird.